674 Tonnen Gold kommen nach Deutschland
Die Bundesbank will in den kommenden Jahren größere Teile der im Ausland lagernden deutschen Goldreserven nach Deutschland holen. Ziel sei es, bis zum Jahr 2020 die Hälfte statt wie bislang rund ein Drittel der Goldreserven hierzulande zu lagern, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele. Dazu hole die Bundesbank 19 Prozent der deutschen Goldbestände aus dem Ausland nach Frankfurt.
Deutschland hat nach den USA weltweit die zweitgrößten Goldreserven.
Insgesamt wolle die Bundesbank 674 Tonnen Gold aus den USA und Frankreich mit einem Gesamtwert von 27 Milliarden Euro nach Deutschland holen, sagte Thiele weiter. Der bislang bei der französischen Nationalbank gelagerte Goldbestand im Umfang von elf Prozent der deutschen Goldreserven werde damit komplett nach Frankfurt gebracht. In New York verblieben künftig noch 37 Prozent des deutschen Goldes statt bisher 45 Prozent. Die bei der Bank of England lagernden Goldreserven im Umfang von 13 Prozent blieben unverändert.
Die deutschen Goldreserven belaufen sich nach Angaben der Bundesbank auf 137,51 Milliarden Euro.
Kein Grund mehr für Lagerung im Euro-Land Frankreich
Hintergrund der Verlagerung der Goldreserven ist nach Angaben Thieles ein neues "Lagerstellenkonzept" der Bundesbank. Diese Pläne orientierten sich an den beiden wichtigsten Funktionen der Goldbestände: die Vertrauensbildung im Inland und die Möglichkeit, "binnen kürzester Zeit Gold in Fremdwährungen an Goldhandelsplätzen im Ausland tauschen zu können".
Da Frankreich und Deutschland den Euro hätten, falle für den Lagerplatz Frankreich die Umtauschfunktion weg, sagte Thiele. Die Gold-Verlagerung aus den USA begründete Thiele mit frei geworden Lagerkapazitäten bei der Bundesbank.

Aus historischen Gründen - besonders aufgrund des Ost-West-Konfliktes - sei deutsches Gold früher außerhalb Deutschlands gelagert worden. Bereits in den vergangenen Jahren hatte Deutschland nach Angaben der Bundesbank Teil seiner Goldreserven aus dem Ausland zurückgeholt. Den kompletten deutschen Goldschatz nach Deutschland holen will die Bundesbank nach wie vor nicht. Die Notenbank will sich die Möglichkeit bewahren, das Gold im Fall einer Währungskrise schnell in Devisen wie US-Dollar umzutauschen.
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